Auf neuem Terrain bewege ich mich mit diesem Projekt in zweierlei Hinsicht. Es ist mein erster Podcast, und ich habe mich bei der Vorbereitung erstmals mit Geschlechterforschung befasst. Die Idee zu dem Gespräch stammt aus meiner Zusammenarbeit mit Sabine Barz im Osteuropa-Projekt im ZMSBw und meiner Mitwirkung an der Organisation des Gründungsworkshops des Forschungsverbundes Krieg, Militär, Gewalt und Diversität im letzten Jahr im ZMSBw. Da bot es sich an und passte gut, beides zu verbinden: Den Blick nach Osten, in diesem Fall in die Ukraine, und die Geschlechterperspektive. Ich habe viel gelernt, und es sind mehr Fragen aufgekommen, als wir Antworten gefunden haben, was eine weitere Beschäftigung mit der Thematik anbietet. Und das Format des Podcasts ist eine tolle Ergänzung zum Schreiben und Vortragen. Also, hören Sie doch mal rein.
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Wer mich kennt, verbindet meine Arbeit vor allem mit der Geschichte Osteuropas und Museumsarbeit. Doch manchmal führen uns Leidenschaften auf überraschende neue Wege – Wege, die sich am Ende als perfekte Ergänzung erweisen.
Seit meiner Kindheit gehören Pferde zu meinem Leben – als Hobby, als Job im Studium und in der Verbindung zu den Tieren über die feine Kommunikation in der klassischen Reitweise. Und Verbindung und Kommunikation mit Reitern und Pferden waren es immer auch, die mir neue Perspektiven in Russland und Belarus eröffnet habe, Freundschaften mit Menschen, die ich im Museum und der Uni nicht kennengelernt hätte, Einblicke in andere Reit- und Ausbildungsweisen oder Herausforderung für den Sport unter anderen politischen Systemen.
Nun habe ich eine Ausbildung im Bereich Pferdegestütztes Coaching abgeschlossen. Ich freue mich darauf, diese neue Facette in meine Arbeit einzubinden und bin sehr gespannt, was sich daraus entwickelt.
Zu diesem Thema habe ich im Juni einen Vortrag im Museum Berlin-Karlshorst gehalten. Während ich mich den historischen Ereignissen in Trostenez und der juristischen Aufarbeitung gewidmet habe, hat Astrid Sahm (IBB Dortmund und SWP) zur Erinnerung an diesen lange vergessenen Ort gesprochen. In der anschließenden Diskussion kamen die aktuellen Möglichkeiten einer Weiterentwicklung der Gedenkanlage und die Perspektiven für die Errichtung eines Informationsortes zur Sprache.
… so lautete der Titel der diesjährigen Internationalen Gedenkstättenkonferenz in Kreisau (Krzyżowa) vom 3.-6. April. Ich hatte die Ehre und die Freude, dort eine der beiden keynotes zu halten. Ich habe entlang verschiedener Beispiele von Denkmälern, Gedenkstätten und historischen Orten in Europa über die Bedeutung des Raums für die Erinnerung und das Gedenken in der Stadt, der Natur und im Museum gesprochen, bevor Paweł Machcewicz den Blick auf die Erinnerungskultur Polens gelenkt hat.
Schon im Oktober habe ich meine neue Verwendung, wie das so schön bei der Bundeswehr heißt, im Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften angetreten. Ich kehre damit nach vielen Jahren „zurück in die Forschung“. Thematisch werde ich mich mit Osteuropa befassen, was bekanntlich neben dem Museum immer zu meinen Interessen gehört hat. Tatsächlich habe ich das in den letzten Jahren im MHM in Dresden vermisst, nicht nur wegen der politischen Lage, sondern insbesondere wegen meines Netzwerks an Freunden und Kollegen.
Unter diesem Titel habe ich Ende September 2023 einen Workshop am Nationalmuseum in Vilnius durchgeführt. Das Projekt war Teil des EUROPAST-Programms “Facing the Past. Public History for a Stronger Europe” unter der Leitung der Universität Vilnius in Kooperation mit dem ZZF in Potsdam.
Die ca. 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus unterschiedlichen Museen in Vilnius und den Regionen, vertreten waren große wie kleine Häuser, Kunst- und historische Museen, sog. Memorialmuseen, das Jüdische Museum in Vilnius und ein weiteres, privates jüdisches Museum.
Es wurde lebendig und auch kontrovers diskutiert, auch dank der verschiedenen Perspektiven auf das Museum von Kuratoren, Restauratoren, Direktoren oder Pädagogen. Ihre je eigene Erfahrungen haben zwei in Vilnius lebende Kolleginnen aus Belarus und Österreich und ein Kollege aus Italien eingebracht.
Abgerundet wurde das Seminar durch die Besichtigung der Sonderausstellung „Unresolved Compostion. The Second World War in Soviet Lithuanian Art“ im Neuen Arsenal, deren Besuch (bis März 2024) ich sehr empfehle.
Im September 2022 haben wir im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden die Sonderausstellung „Die Bundeswehr in der Ära Merkel. Krieg und Frieden 2005-2021“ eröffnet.
Ich habe in diesem Blog am 16.10.2022 darüber berichtet.
In dem Video stellen wir die Idee der Ausstellung, einzelne Exponate und Geschichten vor.
Am 13. Februar, dem Jahrestag der Bombardierung Dresdens, habe ich an einer Diskussion in der Frauenkirche teilgenommen. Mit mir auf dem Podium waren Annekatrin Klepsch, Beigeordnete für Kultur und Tourismus der Landeshauptstadt Dresden und Dr. Uljana Sieber, Leiterin der Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden. Moderiert hat Oliver Reinhard, stellvertretender Leiter Feuilleton der Sächsischen Zeitung.
Seit Ende November ist Berlin um eine Attraktion reicher: Das Cold War Museum Unter den Linden. Je nachdem, von welcher Seite man es nimmt, ist es entweder gar kein Museum oder eine Inspiration, wie Museen auch sein können. Originalexponate kann man an einer Hand abzählen (dafür sind aber einige echte Highlights dabei).
Im MHM Dresden haben wir das neue Buch von Stefan Creuzberger zum Anlass genommen, ein weiteres Mal über Russland zu sprechen. Zu Gast war außer dem Autor die aus Russland geflohene Historiker Tatiana Timofeeva, die jetzt in Frankfurt/Oder lehrt.
Kontakt
Dr. Kristiane Janeke
janeke@kristianejaneke.de